Camping Kaffeekocher Ratgeber
Beim Camping soll es schnell gehen, einfach sein und vor allem wortwörtlich kaum ins Gewicht fallen. In diesem Ratgeber finden sich daher drei Produkttests zu Modellen, welche diese Anforderungen erfüllen und zahlreiche Tipps für maximalen Komfort und Geschmack.
Der Kaffee geht nämlich bei vielen zum morgendlichen Ritual und darauf möchten nur die wenigsten verzichten. Insbesondere bei Campern fällt auf, dass fast jeder gerne Kaffee trinkt. Es gibt wohl auch nichts besseres, als den Kaffee am Morgen in der freien Natur zu genießen. Ein Camping Kaffeekocher kann aber auch bei Trips mit dem Fahrradträger und deinen Bikes nützlich sein, so kann überall eine kurze Kaffeepause eingelegt werden.
Gibt es unterschiedliche Arten von Camping Kaffeekocher?
Ja die gibt es! Nicht jedes Modell bietet sich zum Camping an. Hier erfährst du mehr.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein Kaffeekocher entwickelt, welcher somit auch vollständig ohne Strom bedient werden kann. Diese Modelle besitzen einen Topfsieb mit einer jeweils unterschiedlich großen Kanne, welcher dann den Kaffeefilter ersetzt. Der Behälter besteht aus Metall und ist an Ober- und Unterseite mit kleinen Löchern versehen. Solltest du allerdings mit einer Powerstation unterwegs sein, sollte ein Kaffeekocher der elektrisch funktioniert, auch kein Problem darstellen!
Die Kanne kann nun an jeder Feuerquelle erhitzt werden, wodurch das Wasser (als Dampf) vom unteren Bereich über das Röhrchen nach oben wandert. Das Wasser kondensiert in diesem Schritt und landet im Vorratsbehälter, hierin befindet sich das gemahlene Kaffeepulver. Der Camping Kaffeekocher kann auf diese Art und Weise erhitzt werden, wobei der Kaffee lediglich maximal 15 Minuten braucht – Filter und Strom werden nicht benötigt.
Im Haushalt jedoch sind es eher die elektrischen Kaffeekocher, welche gerne verwendet werden. Der Handel bietet dafür längst auch Modelle an, welche auch in einen Rucksack passen würden. Allerdings wird dafür eben auch Strom benötigt, allerdings nur in kleinen Mengen, sodass theoretisch auch der Zigarettenanzünder im Auto ausreichen würde.
Die Kaffeepresse ist dagegen eine Alternative, welche im Camping häufig verwendet wird. In der Kanne befindet sich das Pulver, welches durch ein Sieb zum Boden gepresst wird. Der Druck führt zu einer Verdichtung des Kaffeesatzes. Mit heißem Wasser dauert es nur wenige Minuten, bis der Kaffee getrunken werden kann. Das ist zeitgleich auch die beliebteste Methode.
Andererseits könnte auch ein Aufsatzgefäß verwendet werden mit einem kleinen Loch, welcher dann als Abfluss agiert. Dieser lässt sich dann sozusagen als Kaffeetütenfilter verwenden, wobei entsprechend nur noch heißes Wasser für die Zubereitung des Kaffees benötigt wird. Ein Gaskocher oder eine offene Feuerquelle wären die einzigen Voraussetzungen.
Im Folgenden Absatz dieses Ratgebers sehen wir uns die einzelnen Arten an, welche für das Camping zu empfehlen wären.
Klassiker: Espressokocher
Der Klassiker schlechthin ist der Espressokocher von Bialetti, welcher genauso aber auch als gewöhnlicher Kaffeekocher verwendet werden kann. Dieses Modell hat sich über 300 Millionen Mal weltweit verkauft und dies kommt nicht von ungefähr. Es gibt sogar Sammler für ältere Modelle.
Der Espressokocher besteht aus einem polierten und hochwertigen Aluminium, welcher mit einem ergonomischen Griff versehen ist. Der Vorteil ist hier auch, dass ein patentiertes Sicherheitsventil vorhanden ist. Der Kaffee kann auf allen Herdarten (auch Campingherd) verwendet werden, jedoch aber nicht bei Induktionsherden.
Genauso kann der Espressokocher von Bialetti auch direkt auf einer Gas-Kartusche oder auf einem Camping-Kocher verwendet werden. Die anschließende Reinigung kann mit wenigen Handgriffen erledigt werden und ist vor allem auf langanhaltenden Ausflügen ein großer Vorteil. Der Klassiker mit seinem zeitlosen Design hat aber auch seinen Preis.
Vorteile:
- Leichte Reinigung möglich via Handwäsche
- Design-Klassiker aus robustem Material
- Verschiedene Größen auf dem Markt
Übrigens lässt sich mit diesem Kocher kein echter Espresso erzeugen, denn dafür baut das Produkt zu wenig Druck auf. Für Liebhaber des gewöhnlichen Kaffees dürfte, das aber kaum eine Rolle spielen.
Camping Kaffeefilter (vietnamesischer Art)
Warum immer dasselbe, wenn es denn auch anders geht? Der Handfilter aus Vietnam ist sicherlich ein Exot auf dem Campingplatz, jedoch hat er erhebliche Vorteile. Wie auch die French Press benötigt der Kaffeefilter für das Camping keinen Papierfilter – das macht das Produkt sehr umweltfreundlich.
Die Handlichkeit ist ein weiterer Vorteil, denn so passt das Produkt in jede Reisetasche problemlos hinein und würde auch so wieder keinen Platz einnehmen. Nötig wäre so nur noch eine Tasse, welche aber sicherlich auch immer dabei ist, zumindest im Wohnwagen oder Wohnmobil.
Übrigens eignet sich das Modell auch für Festivals oder Zeltcamping, da das Stahl äußerst robust ist und aufgrund der papierlosen Verwendung flexibler (und vor allem umweltfreundlich) genutzt werden kann. Sollte das Camping mit mehreren Personen erfolgen, dann könnte es schwer werden, denn mit dem Handfilter lässt sich jeweils nur ein Kaffee aufbrühen.
Vorteile:
- Handlich, klein und robust
- Preiswert (+ Keine Zusatzkosten für Kaffeefilter)
- Umweltfreundlich
Die Außenseite ist nicht verstärkt, so entsteht eine Verbrühungsgefahr. Wer jedoch auf traditionelle Art und Weise seinen Kaffee zubereiten möchte, kann das hiermit tun.
French Press fürs Campen
Dieser Camping-Kaffeekocher überzeugt! Die Frech Press ist der Klassiker schlechthin beim Camping. Bei dieser Variante wird das Kaffeepulver mit Wasser in den Behälter gegeben, somit entsteht bei der Verwendung auch kein Müll. Der Behälter des Geräts ist meistens aus Edelstahl oder aus Glas.
Die Frech Press lässt übrigens nicht lange auf sich warten, denn es dauert nur etwa fünf Minuten, bis der Kaffee fertig ist. Die French Press ist aber nur für einen grob gemahlenen Kaffee geeignet. Wenn eine andere Variante genutzt wird, dann wird der Kaffeesatz in der Tasse landen.
Vorteile:
- Edelstahl-Modell sorgt für langanhaltenden warmen Kaffee
- In kleiner Ausführung ist die French Press handlich und leicht
- Robustes Design und umweltfreundlich
Camping Kaffeekocher im Test
Welcher Camping Kaffeekocher schlägt sich im Test? Wir haben uns drei Punkte genauer angesehen und hieraus die Vorteile und Nachteile genauer angesehen. Bei der Auswahl haben wir die Anforderungen gestellt, dass das Produkt leicht sein sollte und unkompliziert in der Handhabung.
Groenenberg Espressokocher 300 ml
Der Groenenberg Espressokocher hat die Besonderheit, dass dieser auch für einen Herd mit Induktion geeignet wäre. Das Material des Camping Kaffeekochers besteht aus Edelstahl und hat die Größe, um gleichzeitig sechs Tassen Espresso zubereiten zu können.
Der Kaffeekocher verfügt über einen langen Griff, welcher aber keinen qualitativen Eindruck macht, jedoch völlig ausreichend ist. Die Reinigung ist aufgrund der einfachen Bauweise unkompliziert, so kann der Kocher auch einfach in die Spülmaschine gelegt werden oder innerhalb weniger Minuten per Hand ausgewaschen werden.
Die Bewertungen sind überwiegend positiv, hierbei wurde auch hervorgehoben, dass das Fassungsvermögen von 300 ml für das Camping ausreichend ist. Das Modell gibt es auch in einer kleineren Ausführung mit 100 ml oder 200 ml. Allerdings liegt der Preisunterschied lediglich bei wenigen Euro.
Bestargot Kaffeekocher 750 ml
Der Bestargot Camping Kaffeekocher ist mit seinem Fassungsvermögen von 750 ml einer der größten Modelle überhaupt. Das Modell besteht aus Titan und verfügt zugleich auch über einen Siebeinsatz. Es handelt sich nämlich auch eine French Press.
Die Qualität ist überzeugend und auch die Ausstattungsliste ist für den Preis enorm. Es gibt nämlich zugleich auch einen Kaffeefilter aus Edelstahl und eine tragbare Netztasche mitsamt einem Becher aus Titan. Auffallend ist, dass das Produkt äußerst leicht ist und somit auch für den Rucksack geeignet ist.
Trotz den Zusätzen und der hervorragenden Materialwahl liegt das Produkt lediglich bei einem Preis von 35,99 Euro.
Bialetti Moka Express
Der Bialetti Moka Express ist eines der wenigen Produkte, welche es in verschiedenen Größenausführungen gibt. Das Produkt kann nämlich in Größen für unter anderem zwei Tassen, vier Tassen und gar 18 Tassen bestellt werden. Bei Amazon findet sich eine Auswahl von acht Ausführungen.
Das Produkt besteht aus einem lachten Aluminium und verfügt über einen ergonomischen Griff. Eine Besonderheit ist hier das patentierte Sicherheitsventil und auch die Eigenschaft, dass das Produkt in Italien hergestellt worden ist und aufgrund des Produktdesigns auch als solches erkannt wird. Das markante Design gibt es nämlich bereits seit 1933 – ein Klassiker!
Nachteilig ist laut den Bewertungen der erhöhte Reinigungsaufwand, welcher unter anderem durch das Design geschuldet ist. Den Preis von etwa 23 Euro halten die Käufer für gerechtfertigt und quittieren das Produkt mit 4,5 von 5 Sternen.
Pads, Päckchen oder Tütchen – so kann Müll vermieden werden
In jedem Supermarkt befindet sich mittlerweile lösliches Kaffeepulver in den unterschiedlichsten Sorten beziehungsweise Varianten. Diese Tütchen oder Päckchen können dann in beliebiger Menge mitgenommen werden.
So ist es auch bei Kaffeepads, obwohl diese für eine Maschine ausgelegt sind, kann das Pad auch mit einem Löffel in heißes Wasser gedrückt werden, dadurch wird der Kaffee auch genießbar. Allerdings entsteht bei all den Varianten Verpackungsmüll.
Insbesondere beim Wildcamping ist es aber unmöglich, dass auch stets nach einem Mülleimer Ausschau gehalten wird und in dieser Folge landet viel möglicherweise auch in der Umwelt. Zusätzlich haben diese Produkte meist auch reichlich Zucker, Aromen oder auch andere Zutaten wie Milchpulver, welche den Geschmack verfälschen.
Anders sieht es aus beim Umrührkaffee, welcher auch als Cowboykaffee bezeichnet wird. Bei dieser Variante werden Topf, Becher, Pulver und Wasser benötigt. Zuerst muss sich das Kaffeepulver aber auf dem Boden absetzen, dies erfordert zwei bis drei Minuten Geduld und ein wenig kaltes Wasser, welches über die Kaffeebrühe gekippt wird.
Mit diesem Trick wird dieser Vorgang beschleunigt. Wenn statt des Wassers kalte Milch eingeschenkt wird, dann ist die Rede vom „türkischen Kaffee“. Es ist auch eine Geschmacksfrage, welche Variante eher geeignet ist. Für Kaffeefreunde ist es aber die beliebteste Möglichkeit, da es sich dann auch um „echten“ Kaffeegeschmack handelt.
Beim Camping Kaffee kochen: Wertvolle Tipps
Beim Camping ist es aber noch so, dass zuerst die richtige Dosierung des Kaffeepulvers ermittelt werden muss, damit der Kaffee auch tatsächlich genießbar ist. Hier muss jeder selbst ausprobieren, welche Menge ausreichend wäre. Meist werden 60 Gramm pro Liter verwendet, aber hier kommt es auch ganz auf den Geschmack an und auf die jeweilige Zubereitungsvariante und der Kaffeesorte.
Es spricht auch nichts dagegen, wenn eine alternative zum Kaffee hiermit aufbereitet wird. Matchatee oder Chicorée-Kaffee wären genau jene alternativen, welche mit denselben Methoden zubereitet werden können. Etwas Abwechslung auf den Reisen schadet sicherlich auch nicht.
Wassertemperatur
Die Wassertemperatur sollte niemals die 80 Grad Celsius übersteigen, da ansonsten die Aromastoffe des Kaffees zerstört werden. Damit verliert der Kaffee an Geschmack. Das Aroma richtet sich auch nach der Zubereitung. Die French Press ist dafür zu empfehlen, denn nachdem das 80 Grad heiße Wasser hinzugegeben wurde, sollte der Kaffee für mindestens 10 Sekunden langsam umgerührt werden. Anschließend die Presse verwenden, um den Kaffee zuzubereiten.
Ideales Kaffeewasser
Sollte es keine Wasserversorgung geben, wie es beim Wildcamping passieren könnte, dann ist stilles Wasser in Flaschen eine Möglichkeit, um an qualitatives Wasser zu kommen. Die Plastikfalschen erzeugen jedoch aber wiederum Müll. Meistens gibt es in Städten und Dörfern jedoch Quellen oder Brunnen, meistens sind die aber sehr versteckt.
Das Wasser kann aus diesen Quellen zusätzlich nochmal gefiltert werden, hierfür gibt es die Tischwasserfilter und die können definitiv empfohlen werden, denn die helfen dabei, dass sich das Kaffee-Aroma vollends entwickeln kann.
Optimale Wasserhärte
Wer sich in Details verliebt hat, wird vermutlich auch die Wasserhärte in Erfahrung bringen wollen, denn das ist die nächste Etappe darin, den perfekten Kaffee aufbereiten zu können. Die Wasserhärte ist in Deutschland je nach Region unterschiedlich und noch größer sind die Unterschiede im Ausland, in welchen es nach dem Gesetzgeber zum Beispiel auch keine Kategorisierung gibt.
Hartes Wasser hat damit eine basische Eigenschaft, denn es ist mit Mineralien gesättigt und neutralisiert Säuren, jedoch aber auch die feinen Säureeindrücke im Kaffee. Daher ist das optimale Kaffeewasser ein mineralarmes Wasser mit einem geringen pH-Wert. Der Kaffee könnte ansonsten sehr bitter schmecken, zudem sollte auch darauf geachtet werden, dass das Wasser zusätzlich auch nochmal gefiltert wird, um das gesamte Aroma entfalten zu können.